Beschreibung
Mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen (BTHG) am 23. Dezember 2016, wurde ein grundlegender Umbau der Eingliederungshilfe und deren Organisationsstrukturen in Gang gesetzt mit dem Ziel, das Recht auf Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Sinne der UN-BRK umzusetzen.
Die Umsetzung des BTHG und dessen Anspruch auf einen Haltungs- und Systemwechsel beherrscht die derzeitige Fachdiskussion der Eingliederungshilfe. Die Neugestaltung hat unmittelbare Auswirkungen auf Leistungserbringer, die Vereinbarungen mit dem Träger der Eingliederungshilfe zur Erbringung diverser Leistungen der Eingliederungshilfe getroffen haben.
Das Konzept der Funktionalen Gesundheit (ICF-Orientierung) bietet eine optimale Grundlage zur Entwicklung eines Handlungskonzept für Einrichtungen und Dienste in der Eingliederungshilfe, um den durch die UN BRK notwendig gewordenen und vom Gesetzgeber geforderten Haltungs- und Systemwechsel in der Praxis zu implementieren. Die ICF-Orientierung bereitet einen Weg hin zu einer anderen Handlungspraxis, die – strukturell verankert – einen Kulturwandel intendieren und bewirken kann. Das System wird bzw. ist hier den Menschen, die es nutzen angepasst und nicht umgekehrt.
Das Ziel des Projekts "Kulturwandel in der Eingliederungshilfe" wird die Harmonisierung aller Prozesse rund um das BTHG, die Einführung von ICF-Pilotprojekten und die Verknüpfung mit einem Veränderungsprozess in der Unternehmenskultur sein.
Allgemeine Leitfragen:
Mit welchen Methoden kann funktionale Gesundheit gestärkt werden und damit Inklusion gefördert werden? Die Überarbeitung der aktuellen Leistungssystematik sowie die Prüfung von alternativen methodischen Möglichkeiten werden somit angestrebt.
Wie lässt sich ein ICF-orientiertes Konzept der Funktionalen Gesundheit wirksam implementieren und wie können daraus passgenaue Angebote entwickelt werden?
Wie lässt sich der Blick auf die Kompetenzen der Fachkräfte richten, die individuellen Einstellungsperspektiven und die strukturellen Rahmenbedingungen?
Zentrale Fragestellungen, die im Projektprozess betrachtet werden:
Wie schildern die unterschiedlichen Akteure und Akteurinnen eine optimale Leistungsplanung unter der Maßgabe der Funktionalen Gesundheit sowie Inklusion?
Worin sehen die unterschiedlichen Akteure und Akteurinnen Lösungen?
Wie sind diese Lösungen in der Praxis umsetzbar?
Kann ein Handlungskonzept geschaffen werden, dass die unterschiedlichen Problemlagen löst?
Wie können fachliche Methoden optimiert und damit die Übertragung auf alle Organisationseinheiten realisiert werden?
Wie sieht das Konzept einer wertebasierten Unternehmenskultur als Abschluss einer mehrjährigen Unternehmenstransformation in Hinblick auf Inklusion/Partizipation aus?
Wie lassen sich Kulturmerkmale im Qualitätsmanagement strukturell verankern?
Was dabei u.a. zu berücksichtigen ist:
Die Berücksichtigung bestehender Konzepte und Methoden
Welche vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen können zielführend in die Projektstrukturplanung und entsprechende Umsetzung integriert werden?
Die Entwicklungswerkstätten:
Sind der zentrale Gegenstand im gesamten Projektzeitraum
Sie vermitteln Kompetenzen zur OE Entwicklung
Insgesamt finden 8 Werkstatt-Termine á 2,5 Tage über den gesamten Zeitraum und eine Abschlussveranstaltung statt.
Die Entwicklungswerkstatt ermöglicht einen intensiven Austausch und somit ein gegenseitiges Lernen, insbesondere über die verschiedenen Umsetzungsvarianten der teilnehmenden Organisationen. Gleichzeitig dient sie der themenbezogenen Qualifizierung und Reflexion.
Ausrichtung:
Es werden Diskurse zur fachlichen Weiterentwicklung geführt
Es erfolgt eine standortbezogene Entwicklung der Organisation/des Trägers und der Strukturen im Zuge der Umsetzung
Das Vorgehen erfolgt mit einer Projektplanungsübersicht
Es findet ein intensiver gemeinsamer Austausch über Bedingungen und Umsetzungsprobleme durch die Reflexion der erreichten Ergebnisse auf individueller wie auch struktureller Ebene statt.
Die Rolle der "Prozessbegleitung" in den Entwicklungswerkstätten und darüber hinaus:
Die Prozessbegleitung ist zentrales Element im Projekt.
Sie bereitet für alle Teilnehmenden die Werkstatt-Treffen vor und nach und gewährleistet einen transparenten Praxisprojektprozess.
Die Begleitung besteht primär in der Recherche, Aufbereitung und dem Versorgen der Teilnehmenden mit Informationen.
Aufgabe der Träger und beteiligten Institutionen:
Durch die Träger werden Lösungsmöglichkeiten recherchiert, entwickelt und erprobt, so dass die entstehenden Projekte einen hohen partizipativen Charakter haben (sollen).
So kann innerhalb des Projekts eine konzeptionelle Weiterentwicklung der aktuellen Teilhabeplanung und Leistungserbringung entstehen und in ein Handlungskonzept zur Stärkung der Funktionalen Gesundheit und Inklusion im Sinne der UN BRK und des BTHG münden.
Bitte beachten Sie folgende Besonderheiten im Anmeldeverfahren:
Die Teilnahme an dem Kursprojekt "Kulturwandel in der Eingliederungshilfe" funktioniert trägerbezogen. Es sollen 2-3 Mitarbeitende pro teilnehmende Organisation an einem Durchgang teilnehmen.
Das Ausfüllen des Anmeldeformulars gleicht hier zunächst einer "Interessenbekundung", Sie werden als "Interessent:in" in unsere Datenbank aufgenommen. .
Wir nehmen nach Ihrer "Anmeldung/ Interessenbekundung" Kontakt zu Ihnen auf und senden Ihnen ein "Trägerexposé zur Anmeldung" zu (siehe Vorlage unter "Dokumente")
Gern beraten wir Sie zu den Zulassungsvoraussetzungen und erläutern die Teilnahmebedingungen in einem Gespräch.
Beachten Sie dazu auch unser Angebot an Informationsveranstaltungen zu dem Projekt.
Mit dem Ausfüllen und Zusenden des Exposés erhalten Sie weitere Informationen über die Paritätische Akademie Berlin.
Eine Broschüre zum Herunterladen finden Sie im Bereich Dokumente.
Wir sind aktuell in der Terminplanung für den Durchgang ab 2025. Sie können sich über unser Anmeldeformular anmelden. Da wir noch keine genauen Termine haben, werten wir Ihre Anmeldung als Interessensbekundung.
Auf einen Blick
Format
8 - Werkstatt-Treffen in Präsenz á 2,5 Tage + 1 Beratungstag zwischen den Werkstatt-TreffenDauer
ca. 2 JahreStart
Wir planen einen neuen Durchgang, der im Frühjahr 2025 starten wird.Bildungszeit
Für die Fortbildung (anerkannt nach § 10(1), BiZeitG) kann Bildungszeit beantragt werden.Dozierende
Dr. Gabriele Girke
Peter Prosche
Anmeldung
Zertifikatskurs: Kulturwandel in der Eingliederungs- und Jugendhilfe
- 1. März 2025, 10:00 – 17:00 Uhr
- Paritätische Akademie Berlin
- 8.900,00 € für Mitglieder des Paritätischen Berlin, sonst 9.400,00 €
- Anmeldeschluss: 01.03.2025
Diese Veranstaltung für Ihr Team in Ihren Räumlichkeiten buchen? Sprechen Sie uns direkt an oder senden Sie uns eine Anfrage.
Tage & Uhrzeiten
- 1. März 2025, 10:00 – 17:00 Uhr
Ansprechpartner:in
- Steffi Spies
- 030/275 82 82 24
- spies@akademie.org