Im Gespräch mit unserer Dozentin Sina Rohner
Neben Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftlichen Mitarbeitenden unserer kooperierenden Hochschule dozieren auch Praktiker:innen im Studiengang Soziale Arbeit. Sina Rohner unterstützt im Modul „Arbeitsfelder und Zielgruppen“ unsere Studierenden beim Theorie Praxistransfer.
1. Frau Rohner, neben Ihrer Tätigkeit als Dozentin bei uns im Studiengangs- und Seminarbereich arbeiten Sie für die INDEPENDENT LIVING Stiftung. Welche Aufgaben haben Sie dort?
Ich bin seit 2009 für die INDEPENDENT LIVING Stiftung als Sozialpädagogin tätig. Viele Jahre arbeitete ich als BEW-Beraterin mit jungen Menschen. Ich absolvierte eine Ausbildung zur „insofern erfahrenen Fachkraft nach § 8a SGB VIII“ und somit auch eine Aufgabe als Kinderschutzfachkraft inne. Seit einigen Jahren arbeitete ich als Qualitätsbeauftragte für die Stiftung und leite das Projekt „Betreutes Einzelwohnen für Mädchen* und junge Frauen*“.
2. Was ist Ihre Motivation, zusätzlich als Dozentin zu unterrichten – sowohl im Studiengang Soziale Arbeit als auch in unserem neuen Kompaktkurs Jugendhilfe für Quereinsteiger:innen und sozialpädagogische
Fachkräfte?
Mir ist es wichtig Theorie und Praxis in Verbindung zu bringen. Durch meine alltägliche praktische Arbeit ist es mir möglich auf aktuelle Themen, Schwerpunkte und Methoden der Sozialen Arbeit einzugehen. Dies hat in der Lehre den Vorteil, dass Erfahrungen geteilt werden und im besten Falle Synergien entstehen können.
3.
Was sind inhaltlichen Schwerpunkte Ihrer Veranstaltungen? Welche Themen, Theorien bzw. Methoden lehren Sie bei uns?
Aktuell unterrichte ich im Bachelor-Studiengang das Modul „Arbeitsfelder und Zielgruppen“. Ich stelle den Studierenden verschiedene Arbeitsbereiche der Sozialen Arbeit vor und lasse hier Expert*innen ebenso zu Wort kommen, wie auch Theorien und Methoden ihre Anwendung finden.
Schwerpunkte in diesem Semester sind der HzE-Bereich mit den begleitenden Themen Kinderschutz, Partizipation, Methoden zur kollegialen Fallberatung und weiteres. Ich achte sehr darauf die Themen intersektional zu
betrachten und lade hier zum Austausch und zur Diskussion ein.
4. Die Zielgruppe im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit umfasst ja gerade auch die Qualifizierung von Neu- bzw. Quereinsteiger*innen im Sozialen Bereich. Warum ist diese Qualifizierung wichtig und welchen Beitrag leistet das Studium an der Akademie dabei?
Soziale Arbeit ist eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit und sollte deswegen auch wissenschaftsbasiert sein.
Will die Soziale Arbeit den Anspruch einer Profession einlösen, muss sozialarbeiterisches Handeln auf Methoden und Theorien begründet sein.
5. Haben Sie bei Ihren Vorlesungen bestimmte Lern- oder Qualifikationsziele vor Augen?
Mir ist es besonders wichtig, dass die Studierenden (Quereinsteiger*innen) den Raum bekommen, ihre eigene Fachlichkeit und ihre bisherigen Erfahrungen in der Sozialen Arbeit zu benennen, ihren Kommiliton*innen zur Verfügung zu stellen und zu diskutieren. Des Weiteren sollen sie in meinen Seminaren die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Sozialen Arbeit vermittelt bekommen, um diese in der eigenen Praxis anzuwenden.
6. Welche Erkenntnisse wünschen Sie sich für die Studierenden im Rahmen Ihres Studiums? Gibt es irgendetwas, das Ihnen da besonders am Herzen liegt?
In meinen Seminaren haben die Studierenden die Gelegenheit die diversen und mitunter auch sehr komplexen Arbeitsgebiete der Sozialen Arbeit kennenzulernen. Die Vielfältigkeit und auch die Flexibilität, mit welcher Sozialarbeitende im Arbeitsalltag umgehen müssen überrascht die Teilnehmenden immer wieder.
7. Was nehmen Sie als Dozentin auch von unseren Teilnehmenden und Studierenden mit für Ihre Praxis?
Ich erlebe die Zusammenarbeit mit den Studierenden als sehr lebendig und bereichernd. Die Seminare führen dazu, dass wir uns aus den verschiedenen Arbeitsbereichen kennenlernen und sich dadurch produktive Netzwerke bilden.
Vielen Dank für das Gespräch!
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Das Interview führte Christin Fritzsche, Bildungsreferentin und Bereichsleitung Studiengänge an der Paritätischen Akademie Berlin
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