Pressemitteilung des Berliner Bündnis für Qualität im Ganztag:
Mehr als 100.000 Berliner Grundschulkinder nehmen ein Ganztagsangebot in Anspruch. Das begrüßen wir außerordentlich, denn gute Ganztagsangebote befördern erfolgreiche Bildungsprozesse.
Weniger erfreulich sind die Rahmenbedingungen für die Ganztagsangebote in Berlin: Der Zugang über einen Bedarfsbescheid schließt gerade die Kinder aus, die von ganztägiger Bildung besonders profitieren können. Der unzureichende Personalschlüssel lässt aus Förderung und Betreuung oftmals Aufbewahrung und Beaufsichtigung werden. Und viele Schulen sind räumlich wenig geeignet, Kindern ein guter Ort für den ganzen Tag zu sein.
Vor diesem Hintergrund setzt sich das Berliner Bündnis Qualität im Ganztag für verbesserte Rahmenbedingungen für die Berliner Ganztagsgrundschulen ein, die die Perspektiven von Grundschulkindern, Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern und Trägern berücksichtigen.
Wir haben folgende Kernforderungen aufgestellt:
• Freier Zugang für alle Kinder bis 16 Uhr – unabhängig von der Erwerbssituation ihrer Eltern
• Mehr Personal für einen besseren Betreuungsschlüssel und eine bessere Leitungsausstattung
• Ausreichend Platz in den Schulen für vielfältige Ganztagsangebote
Erfreut haben wir zur Kenntnis genommen, dass einige unserer Forderungen Widerhall im Koalitionsvertrag fanden. Enttäuscht stellen wir jetzt fest, dass sich nichts von diesen Vorhaben im Haushaltsentwurf 2018/19 wiederfindet.
Wir fordern deshalb die Abgeordneten, die gerade über den Doppelhaushalt beraten, auf: Lassen Sie den Worten im Koalitionsvertrag Taten folgen. Sorgen Sie dafür, dass in 2018 / 2019 mit den Qualitätsverbesserungen für die Ganztagsbetreuung begonnen wird.
Das Berliner Bündnis „Qualität im Ganztag“ hat für die Umsetzung der Koalitionsvorhaben konkrete Vorschläge gemacht und Kostenberechnungen vorgelegt.
„Ganztagsangebote müssen allen Kindern offenstehen. Das Recht auf Bildung darf nicht von der Erwerbssituation der Eltern abhängen.“
Roland Kern, Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden – DaKS
„Nach Aussagen von Staatssekretär Rackles im Bildungsausschuss März 2016 kostet die Abschaffung der Bedarfsprüfung ´keinen riesigen Millionenbetrag‘. Damit muss eine Abschaffung sofort umgesetzt werden“.
Elvira Kriebel, Paritätischer Wohlfahrtsverband LV Berlin e.V.
„Unumgänglich sind Investitionen in die strukturellen Rahmenbedingungen und die pädagogische Weiterentwicklung der Ganztagsschule – für unsere Kinder und für gute Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen und Erzieher“.
Doreen Siebernik, GEW BERLIN
Mehr unter: www.qualitaet-im-ganztag.de l Kontakt über: Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin, Elvira Kriebel, Tel. 030 86001–166, kriebel@paritaet-berlin.de
GEW BERLIN, Ronny Fehler, Tel. 030 219993–40, ronny.fehler@gew-berlin.de
Volker Berg ist Mitarbeiter im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin.
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