Maga­zin

„Star­re Hier­ar­chien sind unge­sund – und füh­ren zu kei­nen Lösun­gen“

Mai 2025 | Füh­rung & Arbeits­kul­tur

„Starre Hierarchien sind ungesund – und führen zu keinen Lösungen“

Was pas­siert in der Arbeits­welt, wenn wir Füh­rung von Grund auf anders gestal­ten? – und war­um das vor allem für sozia­le Orga­ni­sa­tio­nen gut ist. 

Radi­kal koope­ra­tiv! Das ist der Gegen­ent­wurf zu einer Füh­rungs­kul­tur, die Men­schen nur aus­brennt. Die drei Trai­ne­rin­nen Dr. Ute Schü­rings, Ele­na Schmitz und Kat­ja Gün­ther nen­nen es „Par­ti­zi­pa­ti­ve Füh­rung“.

Wer füh­ren will, muss allein ent­schei­den, sich auch mal über ande­re hin­weg­set­zen und den Kurs hal­ten? Die­ses Füh­rungs­bild hat Ris­se bekom­men – und es eig­net sich für den sozia­len Bereich abso­lut nicht. Beson­ders dort, wo star­re Hier­ar­chien domi­nie­ren, hat dies Nach­tei­le für vor allem für Men­schen, die die­sen ver­meint­lich männ­lich asso­zi­ier­ten Eigen­schaf­ten nicht ent­spre­chen. In sol­chen Struk­tu­ren wer­den sie häu­fig weni­ger gehört und ernst genom­men. Denn Macht und Abgren­zung regie­ren hier oft stär­ker als Offen­heit und Ver­trau­en. 

Gera­de im sozia­len Bereich, wo Über­en­ga­ge­ment und Selbst­auf­op­fe­rung ver­brei­tet sind, führt die­ser Druck nicht sel­ten in die Erschöp­fung. Wer dau­er­haft über die eige­nen Gren­zen geht, ver­liert das Gespür für die Balan­ce – und fürs Team. Dabei braucht es genau das: Füh­rung, die sich traut, Schwä­chen zu zei­gen, Ver­ant­wor­tung zu tei­len und Räu­me zu schaf­fen, in denen alle sich betei­li­gen kön­nen. 

Statt Burnout – Kreatives Potenzial entfachen 

„Ich war extrem über­en­ga­giert“, erzählt Kat­ja Gün­ther. Ihr Burn­out wur­de zur Zäsur. Heu­te coacht sie Wis­sen­schaft­le­rin­nen und bringt Psy­cho­lo­gie mit Struk­tur­ar­beit zusam­men. Ihre Mis­si­on: „Ein Team so auf­stel­len, dass man sich auch gegen­sei­tig schützt – vor Über­for­de­rung und vor der Vor­stel­lung, alles allein tra­gen zu müs­sen.“ 

Auch Ele­na Schmitz kennt die­ses Sys­tem von innen – und hat es bewusst ver­las­sen. „Ich war genau ein Jahr ange­stellt. Danach war klar: Star­re Hier­ar­chien sind nicht mein Ding.“ Heu­te gestal­tet sie For­ma­te, die Ver­trau­en ermög­li­chen – und die krea­ti­ven Poten­zia­le ent­fal­ten. Ihre Mis­si­on: Alle Mit­ar­bei­ten­den dabei zu unter­stüt­zen, die eige­nen Poten­zia­le selbst zu sehen, zu schät­zen und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. 

Dr. Ute Schü­rings hat in ihrer Lauf­bahn als Lehr­be­auf­trag­te an der Uni­ver­si­tät gelernt, dass Betei­li­gung auch bedeu­tet, Unter­schie­de aus­zu­hal­ten. „Ob Stadt-Land-Gefäl­le oder kul­tu­rel­le Dif­fe­ren­zen – es geht immer um Zuhö­ren. Und dar­um, von der eige­nen Idee wie­der abrü­cken zu kön­nen.“ 

Was sie gemein­sam ent­wi­ckelt haben, ist ein Werk­zeug­kas­ten für ech­te Team­ar­beit. Mit ihren Kur­sen – unter ande­rem für die Pari­tä­ti­sche Aka­de­mie (mehr Infos) – beglei­ten sie Lei­tungs­kräf­te in sozia­len Trä­gern auf dem Weg zu mehr Betei­li­gung. 

Ihre Devi­se lau­tet:

Echte Lösungen entstehen nicht im Alleingang, sondern in Verbindung

Dabei geht es um die Ver­bin­dung mit ande­ren, aber auch mit sich selbst. Das beginnt bei schein­bar simp­len Din­gen wie Mee­ting­struk­tu­ren. „Schon die Art, wie ein Gespräch eröff­net wird, ver­än­dert alles“, sagt Kat­ja Gün­ther. Ein kur­zer Check-in – wie geht’s dir heu­te wirk­lich? – kön­ne den Unter­schied machen. 

Ver­trau­en ist die Grund­la­ge dafür, dass Men­schen Risi­ken ein­ge­hen.

Was viel­leicht banal klingt, hat eine tie­fe­re Wir­kung: Wer sei­ne aktu­el­le Lage benen­nen darf, bringt sich danach kla­rer ein. Es ent­steht psy­cho­lo­gi­sches Ver­trau­en. Und Ver­trau­en ist die Grund­la­ge dafür, dass Men­schen Risi­ken ein­ge­hen – etwa eine neue Idee äußern oder einen Feh­ler zuge­ben, ohne Angst vor Sank­tio­nen. 

„Was ist, darf sein – und was sein darf, kann sich ver­än­dern“, ist eines der Lieb­lings­sät­ze des Tri­os. Dahin­ter steht der Anspruch, zuerst die Rea­li­tät anzu­neh­men, bevor man sie ver­bes­sern will. Wer­den Unsi­cher­hei­ten, Bedürf­nis­se und Gren­zen sicht­bar gemacht, ent­ste­hen oft krea­ti­ve Wege, wie man mit begrenz­ten Res­sour­cen bes­ser umgeht – ohne dass Ein­zel­ne aus­bren­nen. Es geht nicht um erzwun­ge­ne Har­mo­nie oder Feel­good-Fas­sa­de, son­dern um Struk­tu­ren, die Betei­li­gung ermög­li­chen. 

Genau des­halb arbei­ten die drei viel mit Rol­len­klar­heit, Wer­ten, Gesprächs­re­geln und par­ti­zi­pa­ti­ven For­ma­ten zur Lösungs­fin­dung. Ihr gemein­sa­mes Semi­nar lebt vom erfah­rungs­ba­sier­ten Ler­nen. Das bedeu­tet kon­kret, Din­ge aus­zu­pro­bie­ren und gemein­sam zu eva­lu­ie­ren, ob sie fürs Team gut funk­tio­nie­ren. 

Die Lösun­gen der Zukunft wer­den im Team gefun­den.

Denn: Ein Team, das sei­ne Bedürf­nis­se und Span­nun­gen ehr­lich reflek­tie­ren kann, fin­det bes­se­re Lösun­gen, weil es geziel­ter denkt und sich auf Pro­ble­me ein­las­sen kann. Und weil es nicht auf eine Ein­zel­ne ange­wie­sen ist, die alles ent­schei­det. „Die Lösun­gen der Zukunft wer­den im Team gefun­den“, sagt Ele­na. Für sie ist das kei­ne Theo­rie. Es ist geleb­te Pra­xis – und ein Gegen­ent­wurf zum alten Füh­rungs­den­ken. 

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Redak­ti­on: Julia Mann (Pari­tä­ti­sche Aka­de­mie Ber­lin)

Foto im Titel­bild: Sabi­ne Streck­hardt

Par­ti­zi­pa­ti­ve Füh­rung – Teams stär­ken und Ver­ant­wor­tung tei­len

Zer­ti­fi­kats­kurs

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16. & 17. Sep­tem­ber 2025

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Pfle­ge­el­tern gesucht: Was sich in der Pfle­ge­kin­der­hil­fe ändern muss – Inter­view zum The­ma Diver­si­tät

Mai 2025 | Stu­di­um Sozi­al­ma­nage­ment

Pflegeeltern gesucht: Was sich in der Pflegekinderhilfe ändern muss

Interview zur Praxisforschung zum Thema Diversität im Rahmen des Masterstudiums Sozialmanagement 

Pfle­ge­fa­mi­li­en spie­geln kaum die Viel­falt unse­rer Gesell­schaft wider – das hat Han­nah von der Mark als Sozi­al­ar­bei­te­rin in Ber­lin selbst erlebt. Die Absol­ven­tin der Pari­tä­ti­schen Aka­de­mie Ber­lin stellt daher in ihrer Mas­ter­ar­beit die Fra­ge: Wie las­sen sich mehr Pfle­ge­el­tern of Colour gewin­nen? Wie kann Diver­si­ty Manage­ment in der Pfle­ge­kin­der­hil­fe kon­kret umge­setzt wer­den?

Dazu befrag­te Sie Pfle­ge­kin­der, Pfle­ge­el­tern und Fach­kräf­ten der Pfle­ge­kin­der­hil­fe nach ihren Erfah­run­gen der mit den Insti­tu­tio­nen. Wir haben mit ihr über die Ergeb­nis­se ihrer Unter­su­chung und ihre Arbeit in der Pfle­ge­kin­der­hil­fe gespro­chen. 

 

Frau von der Mark, wie ist Ihrer Ein­schät­zung nach die Pfle­ge­kin­der­hil­fe auf­ge­stellt, ins­be­son­de­re in Bezug auf das The­ma Diver­si­tät? 

Han­nah von der Mark: Die Pfle­ge­kin­der­hil­fe ist gesell­schaft­lich wie auch in der Sozia­len Arbeit ein Nischen­be­reich, mit dem sich nur sehr wenig befasst wird und der im öffent­li­chen Dis­kurs eher nega­tiv behaf­tet ist.  Zu weni­ge Men­schen sind über die Mög­lich­keit, ein Pfle­ge­kind auf­zu­neh­men und was dies in der Rea­li­tät bedeu­tet, infor­miert. Die Kin­der, für die eine Pfle­ge­fa­mi­lie gesucht wird, kom­men aus vie­len ver­schie­de­nen Fami­li­en und brin­gen ver­schie­de­ne eth­ni­sche Iden­ti­tä­ten mit. Auf der ande­ren Sei­te gibt es jedoch nur sehr weni­ge Pfle­ge­el­tern, die nicht weiß sind.  

Um auch BIPoC-Kin­dern ein Umfeld zu geben, in dem sie sich abglei­chen und wie­der­fin­den kön­nen, und ins­ge­samt dafür zu sor­gen, dass eine Viel­falt an Pfle­ge­el­tern zur Ver­fü­gung steht, ist es wich­tig, auch Com­mu­ni­ties of Color in Über­le­gun­gen zur Aus­wei­tung von Pfle­ge­el­tern­ak­qui­se mit ein­zu­be­zie­hen. Bis­her pas­siert dies kaum.  

 Zu weni­ge Men­schen sind über die Mög­lich­keit, ein Pfle­ge­kind auf­zu­neh­men und was dies in der Rea­li­tät bedeu­tet, infor­miert. 

Migran­ti­sche und geflüch­te­te Müt­ter, ins­be­son­de­re auch schwar­ze Frau­en, sind oft selbst von insti­tu­tio­nel­lem Ras­sis­mus – etwa sei­tens der Jugend­äm­ter – betrof­fen. (Anmer­kung der Redak­ti­on)*

Gut gelun­gen ist in der Ver­gan­gen­heit die Auf­klä­rung dar­über, dass auch gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re sowie ande­re Men­schen aus der LGBTQIA+-Community Pfle­ge­el­tern wer­den kön­nen. Es gibt vie­le gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re, die Pfle­ge­kin­der auf­ge­nom­men haben. Ich wür­de mir wün­schen, dass künf­tig zusätz­lich auch Com­mu­ni­ties of Color erreicht wer­den kön­nen.  

Ein häu­fi­ges Miss­ver­ständ­nis: Pfle­ge­kin­der müss­ten ihre Pfle­ge­fa­mi­lie bald wie­der ver­las­sen. Das stimmt nur sel­ten – die meis­ten blei­ben bis zur Voll­jäh­rig­keit. Die­ses Vor­ur­teil schreckt vie­le Inter­es­sier­te ab. In Ber­lin feh­len aktu­ell rund 700 Pfle­ge­fa­mi­li­en – eine alar­mie­ren­de Zahl.  

Was sind laut Ihrer Unter­su­chung die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen? Wel­che Maß­nah­men gibt es, um die Situa­ti­on zu ver­bes­sern?  

Han­nah von der Mark: Es ist eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Ver­än­de­rung not­wen­dig statt allein in der Pfle­ge­kin­der­hil­fe. Der aktu­el­le poli­ti­sche Dis­kurs zum The­ma Migra­ti­on ist von so viel Ras­sis­mus und Hass geprägt – da ist es abso­lut ver­ständ­lich, dass Men­schen mit Migra­ti­ons­ge­schich­te allen deut­schen Ämtern mit Vor­sicht begeg­nen. Die Pfle­ge­kin­der­hil­fe als Insti­tu­ti­on, die eng mit dem Jugend­amt zusam­men­ar­bei­tet, ist hier­von selbst­ver­ständ­lich mit betrof­fen. Auch All­tags­ras­sis­mus und Mikro­ag­gres­sio­nen sind so weit ver­brei­tet, dass es eine nach­voll­zieh­ba­re Sor­ge ist, die­sen auch in Pro­zes­sen der Pfle­ge­kin­der­hil­fe zu begeg­nen. Sich dem nicht aus­set­zen zu wol­len, ist sehr ver­ständ­lich. Ich kann, basie­rend auf mei­nen Inter­views, auch nicht aus­schlie­ßen, dass es zu sol­chen Erfah­run­gen kommt.  

Eine Stär­kung der Fach­kräf­te sowohl der Pfle­ge­kin­der­hil­fe als auch des Jugend­am­tes hin­sicht­lich einer dis­kri­mi­nie­rungs­sen­si­blen Hal­tung stellt eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar, die bei­spiels­wei­se mit­hil­fe von Fort­bil­dun­gen ange­gan­gen wer­den kann.  

Was muss sich ändern, um mehr BIPoC-Pfle­ge­el­tern zu gewin­nen? 

Han­nah von der Mark: Die Akqui­se fin­det zu wenig im öffent­li­chen Raum statt. In mei­nen Inter­views erhielt ich vor allem die Rück­mel­dung, dass es an Infor­ma­tio­nen fehlt.  

Mehr Infor­ma­tio­nen soll­ten bei­spiels­wei­se über Pla­ka­te oder Social Media ver­brei­tet wer­den. Letz­te­res beginnt lang­sam, jedoch fin­det auch hier Diver­si­ty bis­her nur bedingt Ein­zug. Für eine Pla­kat­kam­pa­gne feh­len aktu­ell – wie über­all in der Sozia­len Arbeit – die finan­zi­el­len Res­sour­cen. 

Wur­de das The­ma Diver­si­tät im Mas­ter­stu­di­en­gang Sozi­al­ma­nage­ment, den sie berufs­be­glei­tend stu­diert haben, auf­ge­grif­fen? Wie hat Ihnen das für Ihr The­ma wei­ter­ge­hol­fen? 

Han­nah von der Mark: Ja, es gab ein Modul zum The­ma Diver­si­ty-Manage­ment. Hier erhielt ich einen ers­ten Ein­blick in Diver­si­ty als Manage­ment­auf­ga­be und konn­te mei­nen Blick für die Her­aus­for­de­run­gen dies­be­züg­lich in der Pfle­ge­kin­der­hil­fe schär­fen. Zudem konn­te ich die Exper­tin, die den Kurs doziert hat, als Erst­gut­ach­te­rin für mei­ne Mas­ter­ar­beit gewin­nen.  

Wie geht es jetzt für Sie und Ihren Bereich wei­ter? 

Han­nah von der Mark:  Die Anre­gun­gen und Ideen, die ich in der Mas­ter­ar­beit gesam­melt habe, möch­te ich nun umset­zen. Damit möch­te ich nach­hal­ti­ge Ver­än­de­run­gen in mei­nem Arbeits­be­reich errei­chen.  

Das heißt kon­kret: 

  • Com­mu­ni­ties of Color sowie der LGBTQIA+-Community sol­len in die aktu­ell statt­fin­den­de Social-Media-Kam­pa­gne auf­ge­nom­men wer­den.  
  • Fort­bil­dungs­pro­gram­men für Pfle­ge­fa­mi­li­en, die ein BIPoC-Kind auf­ge­nom­men haben, sol­len das The­ma ein­be­zie­hen 
  • Netz­wer­ke für die­se Pfle­ge­fa­mi­li­en sol­len auf­ge­baut wer­den, um die Kin­der in der Ent­wick­lung ihrer eth­ni­schen Iden­ti­tät zu stär­ken.  
  • Fort­bil­dungs­maß­nah­men für die Fach­kräf­te der Pfle­ge­kin­der­hil­fe wer­den geplant, um die Pfle­ge­kin­der­hil­fe so dis­kri­mi­nie­rungs­sen­si­bel wie mög­lich zu gestal­ten. 

 

Ziel ist es, dass alle Men­schen erreicht wer­den kön­nen und wir mög­lichst vie­le neue Pfle­ge­el­tern akqui­rie­ren kön­nen. Das wird zwar noch dau­ern, ich bin jedoch guter Din­ge, dass die not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen auch durch­ge­führt wer­den.  

Vie­len Dank für das Inter­view und viel Erfolg!

 

Zur Per­son: Han­nah von der Mark (Foto unter dem Text) war als Sozi­al­ar­bei­te­rin in der Jugend­hil­fe tätig. Doch durch ihren Wunsch neben dem Beruf Sozi­al­ma­nage­ment zu stu­die­ren, such­te sie nach einer neu­en Stel­le, die mit fle­xi­ble­ren Arbeits­zei­ten ein berufs­be­glei­ten­des Stu­di­um ermög­li­chen könn­te. Auf die­sem Weg kam sie zu einer Stel­le in der Pfle­ge­kin­der­hil­fe. In die­sem Inter­view gibt sie Ein­bli­cke in die Ergeb­nis­se ihrer umfang­rei­chen Unter­su­chung des The­mas Diver­si­tät in die­sem Bereich, die sie im Rah­men ihrer Abschluss­ar­beit an der Pari­tä­ti­schen Aka­de­mie Ber­lin durch­führ­te. 

Absolventin Master Sozialmanagement Pflegekinderhilfe

*Hin­weis der Redak­ti­on: Das Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­netz­werk Ber­lin (ADNB) bie­tet Bera­tung und Unter­stüt­zung für Men­schen, die ras­sis­ti­sche Dis­kri­mi­nie­rung erfah­ren haben. Es setzt sich für die sozia­le, recht­li­che und poli­ti­sche Gleich­be­hand­lung ein und för­dert eine Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­kul­tur auf loka­ler Ebe­ne. Mehr Infos auf der Web­site von SEKIS Ber­lin.

Sie möch­ten mehr über Pfle­ge­el­tern­schaft in Ber­lin erfah­ren? Dann besu­chen Sie Pfle­ge­kin­der Ber­lin – das Infor­ma­ti­ons­por­tal für Pfle­ge­fa­mi­li­en auf www.pflegekinder-berlin.de.

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Redak­ti­on: Julia Mann (Pari­tä­ti­sche Aka­de­mie Ber­lin)

Foto im Titel­bild: Pexels

Foto im Text: Han­nah von der Mark

Sozi­al­ma­nage­ment (Mas­ter of Arts)

Berufs­be­glei­ten­der Stu­di­en­gang

Start: Okto­ber 2025

Soziale Arbeit (Bachelor of Arts)

Berufsbegleitender Studiengang

Start: Okto­ber 2025

Ein­füh­rung ins Diver­si­ty Manage­ment

Semi­nar

3. Juli 2025

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Was macht ein:e Heilpädagog:in? Beruf, Auf­ga­ben und Chan­cen

Febru­ar 2025 | Stu­di­um & Beruf

Was macht ein:e Heilpädagog:in?

Beruf, Aufgaben und Chancen

Heilpädagog:innen wer­den drin­gend gebraucht! Du willst wis­sen, was die Heil­päd­ago­gik eigent­lich tut? In die­sem Bei­trag stel­len wir den Beruf, Auf­ga­ben und die Chan­cen eines heil­päd­ago­gi­schen Stu­di­ums vor!

Die Heil­päd­ago­gik ist ein unglaub­lich viel­sei­ti­ges Berufs­feld mit span­nen­den Ein­satz­mög­lich­kei­ten. Heilpädagog:innen sind außer­dem stark nach­ge­fragt. Hier sind drei beson­ders inter­es­san­te Berei­che, die die Band­brei­te die­ses Berufs ver­deut­li­chen:

Drei span­nen­de Berufs­fel­der in der Heil­päd­ago­gik

 

Früh­för­de­rung und inklu­si­ve Päd­ago­gik

In der Früh­för­de­rung arbei­ten Heilpädagog:innen mit Klein­kin­dern, die Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­run­gen oder Behin­de­run­gen haben. Sie beglei­ten Kin­der in Kitas oder im häus­li­chen Umfeld, um ihre moto­ri­schen, sprach­li­chen oder sozia­len Fähig­kei­ten gezielt zu för­dern. Beson­ders span­nend ist die inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit mit Logopäd:innen, Ergotherapeut:innen und Psycholog:innen.

Heil­päd­ago­gi­sche Unter­stüt­zung in der Jugend- und Ein­glie­de­rungs­hil­fe

In der Jugend- und Ein­glie­de­rungs­hil­fe betreu­en Heilpädagog:innen Kin­der, Jugend­li­che und Erwach­se­ne mit sozia­len oder emo­tio­na­len Schwie­rig­kei­ten. Sie arbei­ten z. B. in Wohn­grup­pen, Schu­len oder Bera­tungs­stel­len und unter­stüt­zen Men­schen dabei, Kon­flik­te zu bewäl­ti­gen, sozia­le Kom­pe­ten­zen zu stär­ken und einen sta­bi­len Lebens­weg zu fin­den. Beson­ders span­nend ist hier die indi­vi­du­el­le För­de­rung und die krea­ti­ve Arbeit mit Thea­ter, Musik oder Erleb­nis­päd­ago­gik.

Heil­päd­ago­gi­sche Beglei­tung in der Arbeit mit älte­ren Men­schen

Auch im Bereich der Geron­to­psych­ia­trie oder in Pfle­ge­ein­rich­tun­gen sind Heilpädagog:innen gefragt. Sie beglei­ten älte­re Men­schen mit Demenz oder geis­ti­gen Beein­träch­ti­gun­gen, um deren Lebens­qua­li­tät zu erhal­ten. Durch krea­ti­ve und all­tags­na­he Metho­den wie Bio­gra­fie­ar­beit, Musik- oder Kunst­the­ra­pie hel­fen sie, Erin­ne­run­gen zu akti­vie­ren, sozia­le Kon­tak­te zu för­dern und das Wohl­be­fin­den zu stei­gern.

 

War­um lohnt sich ein Stu­di­um in der Heil­päd­ago­gik? Vier gute Grün­de

Zunah­me von Ent­wick­lungs- und Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten

Immer mehr Men­schen – von der frü­hen Kind­heit bis ins Erwach­se­nen­al­ter – haben Dia­gno­sen wie Autis­mus-Spek­trum-Stö­run­gen (ASS), ADHS, Lern­be­hin­de­run­gen oder psy­chi­sche Erkran­kun­gen. Sie benö­ti­gen heil­päd­ago­gi­sche Unter­stüt­zung in Schu­le, Beruf und All­tag.

Inklu­si­on und gesell­schaft­li­cher Wan­del

Durch die UN-Behin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on wächst der Anspruch, Men­schen mit Behin­de­run­gen in Schu­le, Beruf und Gesell­schaft gleich­be­rech­tigt zu inte­grie­ren. Heilpädagog:innen spie­len eine Schlüs­sel­rol­le bei der indi­vi­du­el­len Beglei­tung und Assis­tenz.

Stei­gen­der Unter­stüt­zungs­be­darf in Kri­sen­zei­ten

Pan­de­mie, sozia­le Unsi­cher­hei­ten und psy­chi­sche Belas­tun­gen haben zu einem Anstieg von Ängs­ten, Depres­sio­nen und Ver­hal­tens­pro­ble­men geführt – sowohl bei Jugend­li­chen als auch bei Erwach­se­nen. Heil­päd­ago­gi­sche Ange­bo­te hel­fen bei der Bewäl­ti­gung von Kri­sen.

Fach­kräf­te­man­gel in der Sozi­al- und Heil­päd­ago­gik

Ob in Kitas, Schu­len, Ein­rich­tun­gen für Men­schen mit Behin­de­run­gen oder in der Erwach­se­nen­bil­dung – über­all feh­len Fach­kräf­te, die eine indi­vi­du­el­le und pro­fes­sio­nel­le Unter­stüt­zung leis­ten kön­nen.

Berufs­be­glei­tend stu­die­ren – Beson­ders vor­teil­haft!

Was wäre, wenn du oder dei­ne Mit­ar­bei­ten­den die Chan­ce hät­ten zu stu­die­ren und dabei trotz­dem wei­ter arbei­ten könn­ten? An der Pari­tä­ti­schen Aka­de­mie bie­ten wir den Stu­di­en­gang Heil­päd­ago­gik berufs­be­glei­tend an. Er ist unmit­tel­bar mit einer Berufs­tä­tig­keit ver­knüpft und gut mit damit ver­ein­bar: mit nur weni­gen Prä­senz­ta­gen im Jahr! Vie­le Inhal­te – auch eini­ge Prü­fun­gen – kön­nen online absol­viert wer­den.

Wer Mit­ar­bei­ten­de in ihrer Wei­ter­bil­dung för­dert, holt sich Kom­pe­tenz ins Team und för­dert die Bin­dung von Fach­kräf­ten!

Mehr Infos erhal­ten Sie auf unse­rer Web­site zum Stu­di­en­gang Heil­päd­ago­gik (Bache­lor of Arts).

Wei­ter­füh­ren­de Quel­len:

  • Sei­te der Bun­des­re­gie­rung für die Belan­ge von Men­schen mit Behin­de­run­gen (hier)
  • UN-Behin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on (hier)
  • Sei­te des Deut­schen Insti­tuts für Men­schen­rech­te (hier)
  • Die Ange­bo­te des Pari­tä­ti­schen Ber­lin zum The­ma Men­schen mit Behin­de­rung (hier)

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Ver­fas­se­rin des Bei­trags: Regi­na Schödl (Pari­tä­ti­scher Lan­des­ver­band Ber­lin e. V.)

Redak­ti­on: Julia Mann (Pari­tä­ti­sche Aka­de­mie Ber­lin)

Foto im Titel­bild: Pexels

Heil­päd­ago­gik (Bache­lor of Arts)

Berufs­be­glei­ten­der Stu­di­en­gang

Start: Okto­ber 2025

Facherzieher:in für Teilhabe und Inklusion

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Sexua­li­tät und Bezie­hun­gen – Her­aus­for­de­run­gen für jun­ge Men­schen mit Behin­de­run­gen

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