Maga­zin

Dezem­ber 2024 | Wohn­raum in Not in Ber­lin

Vielfalt adé? Wohnraum für soziale Organisationen in Not

Studie zur Wohnraumsituation von Trägerwohnungen in Berlin

Ber­lin ist geleb­te Viel­falt, aber wie lan­ge noch? Seit vie­len Jah­ren beruft sich die Stadt Ber­lin gern auf ihr Image als sozia­le und inklu­si­ve Stadt. Doch wie sozia­le und inklu­siv ist Ber­lin ange­sichts des knap­pen Wohn­raums und stei­gen­den Mie­ten wirk­lich? Wie kön­nen Men­schen mit beson­de­ren Wohn­be­dar­fen und ein­kom­mens­schwa­che Haus­hal­te am Leben in zen­tra­len Stadt­tei­len über­haupt noch teil­ha­ben? Einen erheb­li­chen Nach­teil auf dem ohne­hin schon ange­spann­ten Woh­nungs­markt haben Men­schen mit kör­per­li­chen und psy­chi­schen Beein­träch­ti­gun­gen, schutz­be­dürf­ti­ge Min­der­jäh­ri­ge oder Geflüch­te­te oder von Armut Betrof­fe­ne. Gibt es für sie über­haupt eine reel­le Chan­ce?

Für die hun­der­tau­sen­den betrof­fe­nen Men­schen bleibt alter­na­tiv zur Woh­nungs­lo­sig­keit meist nur noch der Wohn­raum sozia­ler Trä­ger. Doch auch die­ser Wohn­raum, bei­spiels­wei­se Räu­me für betreu­tes Woh­nen für Men­schen mit Behin­de­rung, Jugend­li­che oder Men­schen in Woh­nungs­lo­sig­keit befin­det sich eben­falls in Not. Das haben Gabrie­le Schl­im­per, Geschäfts­lei­te­rin des Pari­tä­ti­schen Lan­des­ver­bands Ber­lin, und Co-Autorin Danie­la Radl­beck in der 2024 ver­öf­fent­lich­ten Stu­die zur Wohn­raum­si­tua­ti­on sozia­ler Trä­ger des Pari­tä­ti­schen Lan­des­ver­bands Ber­lin (Logos Ver­lag) genau­er belegt.

Wir, die Redak­ti­on der Pari­tä­ti­schen Aka­de­mie Ber­lin, hat ihnen acht Fra­gen zur Stu­die und ihren Ergeb­nis­sen gestellt.

Lage & Dringlichkeit

1) In der Stu­die spre­chen Sie von einer erheb­li­chen Ver­schär­fung seit 2017. Kön­nen Sie kon­kret beschrei­ben, wie sich die Situa­ti­on laut den Ergeb­nis­sen Ihrer Stu­die für sozia­le Orga­ni­sa­tio­nen in Ber­lin ver­än­dert hat? Was sind für die Trä­ger und Klient:innen die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen? 

Gabrie­le Schl­im­per und Danie­la Radl­beck: Seit 2017 hat sich der Man­gel an Trä­ger­wohn­raum in Ber­lin ver­schärft. Unse­re Stu­die zeigt, dass über 90 % der befrag­ten Orga­ni­sa­tio­nen einen zuneh­men­den Bedarf an Trä­ger­wohn­raum ver­zeich­nen. Sozia­le Orga­ni­sa­tio­nen ste­hen vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen, ins­be­son­de­re durch die stei­gen­den Miet­prei­se, durch den begrenz­ten Bestand an geeig­ne­tem und bezahl­ba­rem Wohn­raum für Betreu­tes Woh­nen sowie durch die oft kom­ple­xen recht­li­chen Rah­men­beding­ungen.

Gleich­zei­tig kon­kur­rie­ren die sozia­len Orga­ni­sa­tio­nen mit allen ande­ren Per­so­nen, die die weni­gen bezahl­ba­ren Woh­nun­gen in Ber­lin anmie­ten möch­ten. Zudem kommt, dass Bewoh­nen­de in Trä­ger­woh­nun­gen kei­ne bezahl­ba­ren Wohnal­ter­na­ti­ven fin­den und des­halb unter Umstän­den län­ger als eigent­lich not­wen­dig in den Trä­ger­woh­nun­gen ver­blei­ben müs­sen. Die Alter­na­ti­ve wäre hier die Woh­nungs­lo­sig­keit, was nun wirk­lich nicht gewollt sein kann. 

Hier sind die soge­nann­ten lan­des­ei­ge­nen Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten noch deut­lich in die Pflicht zu neh­men.

2) Wer ver­mie­tet eigent­lich Woh­nun­gen an Trä­ger und deren Klient:innen? Sind dies größ­ten­teils pri­vat­wirt­schaft­li­che Woh­nungs­un­ter­neh­men oder die Woh­nun­gen des Lan­des Ber­lin?  

Die Befra­gungs­er­geb­nis­se zei­gen, dass 68 % der Woh­nun­gen, die an sozia­le Orga­ni­sa­tio­nen ver­mie­tet wer­den, von pri­va­ten Woh­nungs­un­ter­neh­men und Ver­mie­tern stam­men. Ledig­lich 19 % kom­men von lan­des­ei­ge­nen Woh­nungs­un­ter­neh­men. Wir schät­zen es sehr, dass es in Ber­lin sozi­al enga­gier­te pri­va­te Ver­mie­te­rin­nen und Ver­mie­ter gibt, die unse­re Trä­ger bei der Bereit­stel­lung von drin­gend benö­tig­tem Trä­ger­wohn­raum tat­kräf­tig unter­stüt­zen. Hier sind die soge­nann­ten lan­des­ei­ge­nen Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten noch deut­lich in die Pflicht zu neh­men. 

In der Pra­xis lie­gen die Markt­prei­se oft deut­lich über (den Vor­schrif­ten), was ins­be­son­de­re bei Neu­an­mie­tun­gen zu finan­zi­el­len Her­aus­for­de­run­gen führt. 

3) Wirft man einen Blick in Stu­die, ist dort von AV-Woh­nen Vor­schrif­ten die Rede. Die­se sind aber oft umstrit­ten, weil die Ange­mes­sen­heits­gren­zen in vie­len Regio­nen unter den tat­säch­lich gefor­der­ten Miet­prei­sen lie­gen. Inwie­fern stellt das die Trä­ger laut der Befra­gung vor Schwie­rig­kei­ten? 

Die Aus­füh­rungs­vor­schrift Woh­nen (AV-Woh­nen) defi­niert, wel­che Unter­kunfts­kos­ten im Rah­men von Sozi­al­leis­tun­gen als ange­mes­sen gel­ten. Sozia­le Orga­ni­sa­tio­nen in Ber­lin dür­fen die Brut­to­kalt­mie­te inner­halb die­ser Gren­zen plus 20 Euro Umla­ge an Leis­tungs­be­rech­tig­te im Betreu­ten Woh­nen wei­ter­ge­ben. In der Pra­xis lie­gen die Markt­prei­se jedoch oft deut­lich dar­über, was ins­be­son­de­re bei Neu­an­mie­tun­gen zu finan­zi­el­len Her­aus­for­de­run­gen führt. 

Laut unse­rer Befra­gung lie­gen 47 % der Trä­ger­woh­nun­gen unter­halb der AV-Woh­nen-Gren­zen, 21 % ent­spre­chen den Vor­ga­ben, doch 31 % über­schrei­ten die­se Wer­te. Die Mehr­kos­ten wer­den in der Regel nicht refi­nan­ziert und müs­sen von den sozia­len Orga­ni­sa­tio­nen selbst auf­ge­bracht wer­den. 

Beson­ders auf­fäl­lig sind hier Unter­schie­de zwi­schen den Arbeits­be­rei­chen: So gibt es im Leis­tungs­feld des betreu­ten Woh­nens für Men­schen mit Behin­de­run­gen über­durch­schnitt­lich vie­le Woh­nun­gen, die unter­halb der Brut­to­miet­gren­zen lie­gen. Das ist viel­fach auf lang bestehen­de Miet­ver­trä­ge zurück­zu­füh­ren. Deren Miet­prei­se sind in den letz­ten Jah­ren, im Rah­men der gesetz­li­chen Vor­ga­ben, mode­rat gestie­gen.  

Im Gegen­satz dazu wir­ken sich hohe Markt­prei­se nega­tiv auf Berei­che wie die Woh­nungs­lo­sen- und Jugend­hil­fe aus. Hier ist der Bedarf nach Trä­ger­wohn­raum dyna­mi­scher z.B. durch gestie­ge­nen Zuzug von unbe­glei­te­ten, min­der­jäh­ri­gen Geflüch­te­ten und der gesetz­li­chen Ver­pflich­tung zur Auf­nah­me in das Betreu­te Jugend­woh­nen. Auch in der Woh­nungs­lo­sen­hil­fe ist das Trä­ger­w­ohn­mo­dell in den letz­ten Jah­ren aus der Woh­nungs­not deut­lich ange­stie­gen. Bei Neu­an­mie­tun­gen von Wohn­raum sehen sich Orga­ni­sa­tio­nen hier mit stei­gen­den Ange­bots­mie­ten kon­fron­tiert, die kaum inner­halb der AV-Woh­nen-Vor­ga­ben lie­gen. 

4) Wie bewer­ten die Trä­ger die Woh­nun­gen, die Ihnen zur Ver­fü­gung ste­hen? (hin­sicht­lich Bar­rie­re­frei­heit, Grö­ße, Zustand, Erreich­bar­keit mit ÖPNV, Lage & Nach­bar­schaft) 

Knapp 80 % der befrag­ten Orga­ni­sa­tio­nen bewer­ten den bar­rie­re­frei­en Zugang und die Aus­stat­tung der bestehen­den Woh­nun­gen als unzu­rei­chend. Von den ins­ge­samt 4.200 erfass­ten Trä­ger­woh­nun­gen sind nur etwa 1.200 bar­rie­re­frei zugäng­lich. 

Beson­ders wich­tig wird zudem die Erreich­bar­keit mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln, die Lage der Woh­nun­gen, ein unter­stüt­zen­des Wohn­um­feld und eine gute Nach­bar­schaft ein­ge­schätzt. Die­se Aspek­te ver­deut­li­chen, wie ent­schei­dend es ist, Betreu­tes Woh­nen in allen Ber­li­ner Bezir­ken zu ermög­li­chen. Ber­lin soll eine sozia­le und inklu­si­ve Stadt blei­ben, in der Men­schen mit beson­de­ren Wohn­be­dar­fen und ein­kom­mens­schwa­che Haus­hal­te auch in zen­tra­len Stadt­tei­len teil­ha­ben kön­nen. 

Finanzielle Auswirkungen

5) Wel­che kon­kre­ten finan­zi­el­len Belas­tun­gen tra­gen sozia­le Orga­ni­sa­tio­nen der­zeit? Wie wir­ken sich die­se Kos­ten auf ihre Fähig­keit aus, Klient:innen zu unter­stüt­zen?

Zusätz­lich zu den finan­zi­el­len Belas­tun­gen durch Mie­ten, die die Grenz­wer­te der AV-Woh­nen über­schrei­ten, fal­len wei­te­re Kos­ten an. Dazu zäh­len stei­gen­de Ener­gie- und Betriebs­kos­ten, Miet­aus­fäl­le, Auf­wen­dun­gen für Ent­rüm­pe­lun­gen nach Betreu­ungs­ab­brü­chen oder Todes­fäl­len sowie Instand­hal­tungs- und Reno­vie­rungs­kos­ten. 

In den Ent­gel­ten für Betreu­ungs­leis­tun­gen sind die Auf­wen­dun­gen für Trä­ger­wohn­raum nicht pro­spek­tiv ein­ge­plant. Gleich­zei­tig bin­det die fort­lau­fen­de Suche nach bezahl­ba­rem und geeig­ne­tem Wohn­raum sowie die Ver­wal­tung und Instand­hal­tung der Woh­nun­gen erheb­li­che per­so­nel­le Res­sour­cen, die von den Trä­gern zusätz­lich auf­ge­bracht wer­den müs­sen. 

Auswirkung auf Betroffene

6) Kön­nen Sie uns schil­dern, wie sich das Wohn­raum­pro­blem auf den All­tag und die Zukunfts­per­spek­ti­ven der Betrof­fe­nen aus­wirkt?

Die Suche nach bezahl­ba­rem Wohn­raum ist für vie­le Ber­li­ne­rin­nen und Ber­li­ner längst zu einer Fra­ge des nor­ma­ti­ven Man­gels und natür­lich des Gel­des gewor­den. Für Men­schen in sozia­len Not­la­gen, mit see­li­schen Erkran­kun­gen, mit geis­ti­gen, kogni­ti­ven oder kör­per­li­chen Behin­de­run­gen ist die­se Her­aus­for­de­rung jedoch noch grö­ßer. Sie sind auf dem Woh­nungs­markt stark benach­tei­ligt und oft nicht in der Lage, eigen­stän­dig eine Woh­nung zu fin­den. Trä­ger­woh­nun­gen bie­ten die­sen Men­schen einen geschütz­ten Ort, der ihnen Pri­vat­sphä­re, Sicher­heit und Sta­bi­li­tät gibt. Hier kön­nen sie sich auf ihre Gene­sung, per­sön­li­che Zie­le und ein mög­lichst selbst­be­stimm­tes Leben kon­zen­trie­ren – mit der not­wen­di­gen Unter­stüt­zung im Hin­ter­grund. 

Im Rah­men der Stu­die haben wir den Film: „Ber­lin braucht Trä­ger­wohn­raum!“ vor­ge­stellt. Die­ser ver­deut­licht die Dring­lich­keit des The­mas und gewährt Ein­bli­cke in die Lebens­rea­li­tät der Betrof­fe­nen. Beson­ders ein­drück­lich ist die Aus­sa­ge einer Prot­ago­nis­tin:

„Wenn ich nicht jetzt hier woh­nen wür­de, dann wür­de ich wahr­schein­lich auf der Stra­ße leben.“

Die­ses Zitat zeigt, wie unver­zicht­bar es ist, dass Men­schen mit Unter­stüt­zungs- und Teil­ha­be­be­darf siche­re und geschütz­te Wohn­or­te mit­ten in der Stadt fin­den kön­nen, um ein weit­ge­hend selbst­be­stimm­tes Leben zu füh­ren. 

Lösungen und Zusammenarbeit

7) Wel­che Maß­nah­men von­sei­ten der Poli­tik und Ver­wal­tung wären Ihrer Ansicht nach jetzt unver­zicht­bar? Und wel­che Schrit­te wur­den bereits ver­passt, die heu­te noch Kon­se­quen­zen haben? 

Um die aktu­el­le Kri­se zu bewäl­ti­gen, sind ent­schlos­se­ne Maß­nah­men von Poli­tik und Ver­wal­tung unver­zicht­bar. Drin­gend erfor­der­lich ist eine Anpas­sung der Ange­mes­sen­heits­gren­zen der AV-Woh­nen an die rea­len Miet­prei­se, damit bezahl­ba­rer Wohn­raum auch für Men­schen mit beson­de­ren Bedar­fen zugäng­lich bleibt. Gleich­zei­tig muss der Bau von sozia­lem und bar­rie­re­frei­em Wohn­raum deut­lich vor­an­ge­trie­ben wer­den, wäh­rend bestehen­de Trä­ger­woh­nun­gen lang­fris­tig gesi­chert wer­den müs­sen. Ein Kon­tin­gent an Trä­ger­wohn­raum wäre hilf­reich, um kon­ti­nu­ier­lich den Bedarf zu decken. Anrei­ze für pri­va­te Ver­mie­ter, bezahl­ba­ren Wohn­raum bereit­zu­stel­len, könn­ten zusätz­lich hel­fen, den aku­ten Man­gel zu lin­dern. Eben­so wich­tig ist eine bes­se­re Refi­nan­zie­rung von Zusatz­kos­ten wie Miet­aus­fäl­len, Instand­hal­tun­gen oder Ent­rüm­pe­lun­gen, um die Trä­ger finan­zi­ell zu ent­las­ten. 

Vie­le die­ser Her­aus­for­de­run­gen resul­tie­ren aus ver­pass­ten Gele­gen­hei­ten der Ver­gan­gen­heit. Der jah­re­lang unzu­rei­chen­de Bau von sozia­lem Wohn­raum und bar­rie­re­frei­en Woh­nun­gen, unzu­rei­chen­de Miet­preis­re­gu­lie­run­gen und der Ver­kauf kom­mu­na­ler Woh­nungs­be­stän­de und öffent­li­cher Lie­gen­schaf­ten haben dazu geführt, dass die Lücke zwi­schen Ange­bot und Bedarf heu­te grö­ßer denn je ist. Auch die beson­de­ren Wohn­be­dar­fe von Men­schen mit Behin­de­run­gen oder see­li­schen Erkran­kun­gen wur­den lan­ge Zeit und wer­den nach wie vor in der Stadt­pla­nung zu wenig berück­sich­tigt. Die Kon­se­quen­zen sind ein mas­si­ver Druck auf Betrof­fe­ne und Trä­ger. Jetzt braucht es einen kla­ren Kurs­wech­sel, um Ber­lin als sozia­le und inklu­si­ve Stadt zu bewah­ren. 

8) Die Stu­die endet mit Emp­feh­lun­gen und einem drin­gen­den Appell. Was sehen Sie als das dring­lichs­te Ziel für die kom­men­den Jah­re? Wie kön­nen sozia­le Orga­ni­sa­tio­nen und Poli­tik bes­ser zusam­men­ar­bei­ten, um die­se Wohn­raum­kri­se zu bewäl­ti­gen?

Die dring­lichs­te Auf­ga­be in den kom­men­den Jah­ren ist die Siche­rung und der Aus­bau des Trä­ger­wohn­raum­an­ge­bots – sowohl im Bestand als auch im Neu­bau. Dies erfor­dert eine qua­li­fi­zier­te Bedarfs­er­he­bung und lang­fris­ti­ge Pla­nung auf Lan­des- und Bezirks­ebe­ne. Eine inklu­si­ve Stadt­ent­wick­lung kann nur gelin­gen, wenn ein ein­heit­li­ches Ver­ständ­nis für die­se Auf­ga­be ent­steht und alle Akteu­re – von der Poli­tik über die Woh­nungs­wirt­schaft bis hin zu sozia­len Orga­ni­sa­tio­nen – ver­bind­lich zusam­men­ar­bei­ten. 

Die Zusam­men­ar­beit lässt sich durch inno­va­ti­ve und ver­bind­li­che Koope­ra­tio­nen zwi­schen Ver­wal­tun­gen, Woh­nungs­wirt­schaft und sozia­len Orga­ni­sa­tio­nen stär­ken. Gleich­zei­tig müs­sen geziel­te Maß­nah­men, wie die För­de­rung des sozia­len Woh­nungs­baus, die Bereit­stel­lung von lan­des­ei­ge­nen Grund­stü­cken für den gemein­nüt­zi­ge sowie und vor allem ein gemein­wohl­ori­en­tier­ten Neu­bau. Hin­zu kom­men eine Anpas­sung der Umla­ge für Trä­ger­wohn­raum und die För­de­rung und Ent­wick­lung von soge­nann­ten Gene­ral­miet­mo­del­len. Auf Bun­des­ebe­ne wäre die Ein­füh­rung einer „Drit­ten Säu­le“ im Miet­recht, die sozia­le Orga­ni­sa­tio­nen bei der Wohn­raum­ver­sor­gung stärkt, ein wich­ti­ger Schritt. Nur durch gemein­sa­mes Han­deln kann Ber­lin als sozia­le und inklu­si­ve Stadt bewahrt wer­den. 

Das Inter­view zur Stu­die Wohn­raum in Not(Logos Ver­lag Ber­lin) führ­te die Redak­ti­on der Pari­tä­ti­schen Aka­de­mie Ber­lin mit Prof. Dr. Gabrie­le Schl­im­per, Her­aus­ge­be­rin, und Danie­la Radl­beck, Co-Autorin der Stu­die.

Sie möch­ten mehr dar­über erfah­ren, wie Sie sich als Trä­ger in Ber­lin Zuwen­dun­gen sichern? Das Pari­tä­ti­sche Forum für Zuwen­dun­gen und För­de­run­gen unter­stützt ins­be­son­de­re Ber­li­ner Mit­glie­der des Pari­tä­ti­schen bei der Mit­tel­ak­qui­se.

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Redak­ti­on: Julia Mann(Paritätische Aka­de­mie Ber­lin)

Foto im Titel­bild: Pexels

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Janu­ar 2024 | Nach­hal­tig­keit

Zukunftswerkstatt Klima

„Wir sind inzwischen an einem Punkt angekommen, wo wir den Klimawandel nicht mehr verhindern, sondern nur noch abschwächen können.“

Cathrin Hirsch, Dozentin und Leiterin der Initiative KIJUNA, ist die treibende Kraft hinter unseren Bildungsreihe Zukunftswerkstatt Klima – Anpassung and die Folgen des Klimawandels im Gespräch: 

Frau Hirsch, Sie leiten die Initiative KIJUNA, die sich zum Ziel setzt die gesellschaftlichen Entwicklungen in Bezug auf Klimaschutz, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit auch in der stationären Kinder‑, Jugend- und Eingliederungshilfe sowie Kitas zu etablieren und den Menschen, die hier gefördert und auf die Zukunft vorbereitet werden, eine Chance auf Teilhabe an diesen gesellschaftlich relevanten Themen zu geben.

Wie haben Sie das Thema Nachhaltigkeit für sich entdeckt? 

Cathrin Hirsch: Ich habe die Initiative gegründet, da ich festgestellt habe, dass in diesem ganzen Bereich der Nachhaltigkeit, der Bildung für nachhaltige Entwicklung und Anpassungsbemühungen der soziale Bereich nicht berücksichtigt wird, sondern eigentlich lediglich Schulen angesprochen werden. Und es ist tatsächlich so, dass die Klientel der Sozialen Arbeit, also gerade Jugendhilfe oder auch Eingliederungshilfe nicht den besten Zugang zur Bildung über das öffentliche Schulsystem hat. Deshalb habe ich die Initiative KIJUNA gegründet, um eben diese Thematik auch in die Kinder- und Jugendhilfe, sowie Eingliederungshilfe und Kitas reinzubringen und dort die Bildungsarbeit zum Klimaschutz, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit sozusagen zu „revolutionieren“.  

Frau Hirsch, in unserem Vorgespräch haben Sie erwähnt, dass das Thema Klima und Umweltveränderungen im Rahmen der aktuellen Ausbildungs- und Studiengänge im sozialen Bereich nicht behandelt wird. Beispielsweise in der Kindheitspädagogik gibt es dieses Fach nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Erzieher:innen in ihrem Berufsalltag oft mit Fragen rund um Klima und Umwelt konfrontiert werden. Und natürlich gibt es auch Eltern, die dem menschengemachten Klimawandel sehr skeptisch gegenüberstehen und gar leugnen. Wie man damit umgehen kann, ist nicht immer klar. Ich kann mir gut vorstellen, dass Erzieher:innen und Betreuungspersonen mit vielen Fragen überfordert werden, wenn sie kein fundiertes Wissen zu diesem Thema in ihrer Ausbildung vermittelt bekommen haben. Für mich wäre es auch nicht leicht meinem 8‑jährigen Sohn altersgerecht zu erklären, was CO2 ist.

Was können Erzieher:innen sowie die Leitung von Kitas und Kinder- und Jugendeinrichtungen in dem Zertifikatskurs Zukunftswerkstatt KlimaAnpassungen an die Folgen des Klimawandels lernen, um mit solchen Fragen besser umgehen zu können? 

Cathrin Hirsch: Es ist auf jeden Fall Inhalt der Fortbildung, dass auch immer praktische Tipps mit an die Hand gegeben werden, was tatsächlich umgesetzt werden kann. Und ich vertraue auch viel auf die pädagogischen Fähigkeiten der Kolleg:innen, dass sie das Erwachsenenwissen, das sie bei uns in der Zukunftswerkstatt Klima vermittelt bekommen, auch in altersgerechte Häppchen teilen können. Es gibt auf jeden Fall Praxistipps und Methoden, wie mit den Kindern und den Jugendlichen gearbeitet werden kann. Außerdem bestärken wir die Kolleg:innen in ihrer Rolle als Pädagog:innen. Sie sind keine Klimawissenschaftler:innen und es ist nicht immer nötig, dass sie alles aus diesem Bereich wissen. Es kann auch ein sehr erfolgreicher pädagogischen Prozess sein, wenn die Kolleg:innen gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Wissen erwerben und dann danach handeln. 

Gibt es Richtlinien oder Empfehlungen seitens der Politik, bezüglich Bildungsprogrammen zum Thema Klima- und Umweltveränderungen in Kitas und oder in der Kinder- und Jugendarbeit?

Cathrin Hirsch: Es gibt den Ansatz der Bildung für nachhaltige Entwicklung und in diesem Bereich wird deutlich, dass es vor allem um die Stärkung von Gestaltungskompetenzen geht. Dies wurden für alle Länder, die die Agenda 2030 ratifiziert haben, entwickelt und damit benannt, welche Kompetenzen jede:r einzelne:r braucht, um eine nachhaltige Welt zu entwickeln. Die Förderung der Gestaltungskompetenzen ist der Kern der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Methodik läuft über die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs), die der Hauptteil der Agenda 2030 sind, die wir gemeinschaftlich als Weltgemeinschaft erreichen müssen, damit sich die Entwicklung vom Klimawandel und die damit verbundenen sozialen Spannungen abschwächt und unsere Welt als nachhaltig bezeichnet werden kann. 

Es ist eine sehr gute Investition in die nachhaltige Zukunft, wenn die neue Generation richtig gut zu diesem Thema ausgebildet wird und ihren Lebensstil den neun Umständen entsprechend anpasst. 

Cathrin Hirsch: Die Bildungsfragen sind nur ein Teil der Fortbildung. Es geht viel um konkrete Anpassungsmaßnahmen: Wenn die Sommer immer heißer werden, müssen wir unsere Tagesabläufe verändern, dass wir überhaupt noch draußen sein können. Müssen wir dann eher morgens arbeiten und mittags eine Siesta machen und abends wieder aktiv werden? Es sind Fragen, die ganz konkret auf die absehbaren Folgen des Klimawandels abzielen. Wir sind inzwischen an einem Punkt angekommen, wo wir den Klimawandel nicht mehr verhindern, sondern nur noch abschwächen können. Es wird Klimaveränderungen geben, die konkrete Folgen und Herausforderungen mit sich bringen werden! Und da müssen wir einfach gucken, wie wir uns darauf vorbereiten. Also auch die Flut in Essen und in Niedersachsen über Weihnachten ist eine sehr deutlich spürbare Folge des Klimawandels. Die Luft wird immer wärmer, was zu heftigen Gewittern führt. Es fallen riesige Regenmengen binnen kürzester Zeit. Unsere städtische Abflusssysteme und Kanalnetze sind schnell überlastet. Immer wieder kommt es zu flächendeckenden Überschwemmungen und entsprechend schweren finanziellen Folgen und auch weiteren Umweltfolgen. Kann man sich auf solche Ereignisse vorbereiten? Können wir uns als Gesellschaft vorbereiten? Kann sich jeder Einzelne in seinem kleinen Umfeld vorbereiten? Darum geht es in unseren Bildungsreihe, also nicht nur um die Frage, wie bilden wir die nächste Generation zu diesem Thema aus, sondern auch darum, welche Maßnahmen wir als soziale Unternehmen und Einrichtungen jetzt ergreifen können, damit wir mit den Folgen des Klimawandels weiterleben und in unserer Alltagsorganisation nicht unbedingt komplett eingeschränkt sind.   

Im Grun­de ist Klimaschutzbeauftragte:r ein Beruf der Zukunft für Sozi­al­un­ter­neh­men. In der nahen Zukunft wird es mög­li­cher­wei­se zur Pflicht in jedem Unter­neh­men eine sol­che Rol­le aus­zu­fül­len, im glo­ba­len Sin­ne eine sehr ver­ant­wor­tungs­vol­le Rol­le!  

Cathrin Hirsch: In der Industrie und der Wirtschaft gibt es diese Stelle eigentlich fast überall. 

In der freien Wirtschaft gibt es andere Finanzierungsmöglichkeiten als in der Sozialwirtschaft. Wenn die sozialen Unternehmen andererseits beginnen, das Thema auf ihrer Prioritätsliste weiter oben zu platzieren, sich zu den Folgen des Klimawandels weiterbilden und die Verantwortung hinsichtlich Folgenabwendung und Nachhaltigkeit übernehmen, würden sich möglicherweise Räume für staatliche Subventionen öffnen und die Refinanzierung ihrer Aktivitäten zu mehr Nachhaltigkeit ermöglichen.  

 

Cathrin Hirsch: Aktuell sind mir keine politischen Initiativen zum Thema Anpassungsgesetze im sozialen Bereich bekannt. Aber wenn wir auf die Politik warten, die momentan mit ganz vielen anderen Problemen beschäftigt ist, dann ist es eigentlich schon zu spät. Meine Empfehlung wäre, so bald wie möglich mit den notwendigsten Anpassungsmaßnahmen anzufangen. Die baulichen Maßnahmen lassen sich gut über einen längeren Zeitraum finanzieren. Wenn wir jetzt starten und nicht warten bis das Gebäude der Einrichtung weggeschwemmt ist oder im Sommer so überhitzt ist, dass es für Mitarbeitende und Klient:innen gesundheitliche Folgen hat, dann sind wir schon recht vorne mit dabei. Jede Veränderung und damit auch diese Anpassungsprozesse brauchen Zeit. 

Wie diese Veränderungen umgesetzt werden und was genau beachtet werden muss, erklären wir in der Bildungsreihe Zukunftswerkstatt Klima 

Wir freuen uns darauf, mit Ihnen gemeinsam am 23.04.2024 die Bildungsreihe Zukunftswerkstatt Klima – Anpassung an die Folgen des Klimawandels mit Cathrin Hirsch, Nicole Gifhorn, Prof. Dr. Jana Sillmann und anderen Expert:innen aus den genannten Bereichen und mit diesen Themen zu starten:

  • Was­ser­knapp­heit 
  • Hit­ze 
  • Ernäh­rung 
  • Extre­mes Wet­ter 
  • Ver­än­de­run­gen gestal­ten 
  • Kli­ma­psy­cho­lo­gie 
  • Who­le Insti­tu­ti­on Approach 
  • Die beson­de­re Ver­ant­wort­lich­keit sozia­ler Orga­ni­sa­tio­nen 

Nicole Gifhorn – Bildungsreferentin für Globales Lernen bei der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen  

 

Prof. Dr. Jana Sillmann studierte Geoökologie und promovierte 2029 an der Universität Hamburg und dem Max-Plank-Institut für Meteorologie, wo sie sich mit der Analyse von Datensätzen zu Extremwetterlagen beschäftigte. 

   

 

Zukunfts­werk­statt Kli­ma – Anpas­sun­gen an die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels

Zer­ti­fi­kats­kurs

Start: 23. April 2024

Gesundheitskompetenzen und Salutogenese – eine Einladung zur Schatzsuche

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Die Psy­cho­neu­ro­im­mu­no­lo­gie und ihre Aus­wir­kung auf das sozia­le Leben

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27. & 28. April 2024

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Janu­ar 2024 | Betrieb­li­ches Gesund­heits­ma­nage­ment

Soziale Gerechtigkeit und soziale Arbeit machen gesund!

Unter sozialer Gerechtigkeit verstehen Menschen meistens gute Lebens- und Arbeitsbedingungen. Diese sind mit vielen Faktoren verbunden wie Bezahlung und Absicherung, aber auch der Zugang zu Bildung und die gerechte Verteilung von Lasten in der Gesellschaft, zum Beispiel zwischen den Geschlechtern und Generationen. So entsteht schließlich das Gefühl an einer Gemeinschaft teilzuhaben, in diese eingebunden zu sein und an ihr mitwirken zu können.

In diesem Beitrag behandeln wir die Frage, warum soziale Gerechtigkeit wichtig für unsere Gesundheit ist, und welchen Beitrag soziale Arbeit dazu leisten kann.

Die Wissenschaft der Psycho-Neuro-Immunologie (PNI) belegt eindrücklich: Seele und Geist, Gehirn, Nerven‑, Hormon- und Immunsystem beeinflussen wechselseitig Gesundheit und Krankheit. Das individuelle und soziale Befinden des einzelnen Menschen wird durch das soziale Umfeld beeinflusst. So fördern Teilhabe und soziale Gerechtigkeit die individuelle wie auch gesellschaftliche Gesundheit.

Wie genau hängen soziale Gerechtigkeit und soziale Arbeit mit Gesundheit zusammen?

Armut und soziale Ausgrenzung machen krank. Wenn Beziehungen, soziale Ausgrenzung oder der Job chronisch stressen, macht das anfälliger für Infektionen: Chronischer Stress verkürzt unser Leben erheblich und führt langfristig zu schweren Leiden und kann den Ausbruch von Krebs und Autoimmunkrankheiten fördern, so Ellis Huber (Vorstandsvorsitzender des Berufsverbandes der Präventologen e.V.). Umgekehrt mobilisieren soziale

Einbindung, positive Gedanken oder seelische Ausgeglichenheit und inneres Wohlbefinden unsere Selbstheilungskräfte und unser Gesundheitspotential. 

Das Ziel der Medizin und der sozialen Arbeit sollte sein: Gesunde Menschen in gesunden Lebenswelten. Dafür müssen beide ihren Teil zur Gesundheitsförderung beitragen. Die Medizin muss lernen, sich sozialer zu orientieren und mit den Trägern der sozialen Arbeit kooperieren. Denn um die Krankheiten unserer Zeit zu bewältigen, brauchen wir die Pflege sowie sozialpädagogische, psychosoziale und soziokulturelle Dienste. Deshalb sind Gemeinwesenarbeit, die zivilgesellschaftlichen Selbstorganisation, psychosoziale und sozialpflegerische Versorgungsdienste oder die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche so wichtige Pfeiler einer gesunden Zukunft.

Sind Orga­ni­sa­tio­nen, die ein effek­ti­ves Gesund­heits­ma­nage­ment umset­zen, erfolg­rei­cher?

Eine Gesellschaft ist umso sozial gerechter, je mehr Menschen an ihr teilhaben, sie mitbestimmen und aktiv eingebunden sind. Diese Faktoren haben eine ebenso heilsame Wirkung, wie Medikamente oder medizinische

Interventionen. Herzinfarkte sind zum Beispiel häufiger, wenn Menschen sozial entwurzelt sind und unter ständigem Existenzdruck stehen. Das gilt auch für die Verhältnisse innerhalb eines Betriebs, die sich auf die Mitarbeitenden und Klient:innen auswirken.

Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit in Arbeitsprozessen, Kooperationsgeist im gemeinsamen Wirken oder einer wertschätzender Führungskultur beflügeln Produktivität und Ergebnisse der Arbeit in Organisationen und autonomen Teams. Sind die Arbeitsverhältnisse hingegen mit einem hohen Maß an Kontrolle und Autorität verbunden, gehen damit erhöhte Krankenstände und mangelndes Engagement für die gemeinsame Sache einher.

In betrieblichen, sozialen oder kommunalen Settings kann das Gesundheitsmanagement die Produktivität und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden ebenso verbessern wie die Arbeitsergebnisse und die Zufriedenheit von Klient:innen, Patient:innen oder Hilfsbedürftigen. Gesundheit kann als Maßstab für gelingende soziale Dienstleistung gesehen und eingesetzt werden.

Wie können Organisationen Gesundheitskompetenz und ‑förderung angehen?

Macht und Geld als Anreiz und Ziel machen kein gesundes Arbeiten möglich. Gesunde Organisationen setzen auf:

1. Freie Selbstorganisation

Um eigenverantwortlich zu agieren, müssen Teams ihre Verantwortungsbereiche kennen und Methoden erwerben,

mit denen sie gute Entscheidungen treffen können. Das bedeutet auch ein neues Führungsverständnis. Auch für Führungskräfte, die dabei „loslassen“ lernen müssen.

 

Das viertägige Seminar „Agile Führung“ hilft Ihnen dabei, mit dieser Umstellung reflektiert und bewusst umzugehen.

2. Selbstwirksamkeit

Wie gehe ich beispielsweise konstruktiv mit Konflikten und herausfordernden Lebenssituationen um? Salutogenese, also die Entstehung von Gesundheit durch eine gute Stressbewältigung und Selbstwirksamkeit, zählt zu einem der Grundkonzepte des gesundheitsförderlichen Handelns. Diese Kompetenz können Mitarbeitende der Organisation erlernen oder als zertifizierte Trainer:innen in Kursen weitergeben.

3. Interdisziplinäre Teamkulturen

Oft hapert es schon am gegenseitigen Verständnis unterschiedlicher Abteilungen füreinander. Interdisziplinäre Teams arbeiten von Beginn an fachübergreifend eng miteinander zusammen. So wird eine ganzheitliche Perspektive geschaffen. Komplexe Probleme werden eher erkannt und Lösungen gemeinsam erarbeitet.

4. Eine Orientierung an Sinn und Wirkung

Wozu gibt es uns? Ein Sinn in der Arbeit gibt Orientierung und motiviert Mitarbeitende, sich in die Organisation einzubringen. Es braucht aber auch das Gefühl der Wirkung. Führen die Kraft und Energie, die wir täglich aufbringen, zu einem guten Ergebnis? Hier hilft es, gemeinsam klare, wirkungsorientierte Ziele aufzustellen und die eigene Praxis regelmäßig zu reflektieren.

Der Zertifikatskurs Wirkungsmanagement führt Sie in die Denkweisen der Wirkungsorientierung ein und befähigt Sie dazu, Prozesse in Ihrer Organisation auf eine wirkungsorientierte Arbeitsweise umzustellen.

Gesundheitsförderliche Führungskulturen und lebendige Teams entwickeln ihre eigene Gesundheitskompetenz stetig weiter und achten auf ein gesundheitsdienliches Arbeitsklima. Das macht Organisationen krisenfest und

resilient. Es macht auch soziale, pflegerische und pädagogische Arbeit leistungsstark.

Mit diesem Ziel und in diesem Sinne hat die Paritätische Akademie in enger Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Präventologen eine breite Palette unterschiedlicher und innovativer Qualifizierungsangebote

entwickelt. Sie können die damit verbundenen Chancen zur persönlichen Entwicklung und zur Organisations- und Trägerentwicklung nutzen. Wenn Sie für sich selbst, für ihre Klient:innen und Patient:innen oder ihre Organisation

mehr Gesundheitskompetenz und Gesundheitsnutzen anstreben, finden Sie hier bei der Paritätischen Akademie das passende Angebot unter der Kategorie Betriebliches Gesundheitsmanagement.

Wir bilden sozialpädagogische Fachkräfte auch als Gesundheits- und Lebenskompetenz Trainer:innen (GLK) aus, wodurch eine selbstständige Durchführung von Gesundheitskursen ermöglicht wird.

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Ellis Huber entstanden. Er ist Vorstandsvorsitzender des Berufsverbandes der Präventologen e.V. und seit 30 Jahren Mitglied im Vorstand des Paritätischen Landesverbands Berlin. Sein Ziel ist es, das Thema Gesundheit in der sozialen Arbeit stärker zu verankern.

Qua­li­fi­zie­rung zur/m GLK-Gesund­heits- und Lebens­kom­pe­tenz Trai­ne­rIn

Zer­ti­fi­kats­kurs

Start: April 2024

Gesundheitskompetenzen und Salutogenese – eine Einladung zur Schatzsuche

Seminar

16. & 17.März 2024

Die Psy­cho­neu­ro­im­mu­no­lo­gie und ihre Aus­wir­kung auf das sozia­le Leben

Semi­nar

27. & 28. April 2024

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